Die Künstlersozialkasse (KSK) ist für viele selbstständige Künstler und Publizisten in Deutschland ein wichtiges System, das ihnen den Zugang zu Sozialversicherungen erleichtert. Über die KSK sind sie in der gesetzlichen Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung abgesichert und zahlen – ähnlich wie Angestellte – nur die Hälfte der Beiträge. Doch neben dieser Absicherung gibt es auch die Diskussion um eine allgemeine Altersvorsorgepflicht für Selbstständige. Dieser Blogbeitrag beleuchtet die aktuellen Entwicklungen und wie sie sich auf selbstständige Künstler und Freiberufler auswirken.
1. Was ist die Künstlersozialkasse (KSK)?
Die Künstlersozialkasse ist eine Besonderheit des deutschen Sozialversicherungssystems und sorgt dafür, dass freiberufliche Künstler, Journalisten, Designer und andere Kreativschaffende Zugang zu den gleichen Sozialversicherungsleistungen haben wie Arbeitnehmer. Seit ihrer Gründung 1983 hat die KSK vielen Kreativen ermöglicht, zu erschwinglichen Konditionen kranken- und rentenversichert zu sein.
Die Beiträge, die die Versicherten an die KSK zahlen, sind deutlich geringer, weil der Staat und die Auftraggeber, die sogenannte Künstlersozialabgabe leisten, die Hälfte der Beiträge übernehmen. Dies ist besonders für selbstständige Künstler von Vorteil, die oft unregelmäßige Einkünfte haben und für die eine private Versicherung teuer und unpraktisch wäre.
2. Altersvorsorgepflicht für Selbstständige - Der aktuelle Stand
Eine der zentralen Diskussionen der letzten Jahre betrifft die Einführung einer Altersvorsorgepflicht für Selbstständige. Viele Selbstständige, insbesondere Solo-Selbstständige, sind bisher nicht verpflichtend in der Rentenversicherung oder einer vergleichbaren Altersvorsorge abgesichert. Dies führt dazu, dass einige von ihnen im Alter von Altersarmut bedroht sind.
Die Bundesregierung plant daher, eine allgemeine Altersvorsorgepflicht für Selbstständige einzuführen. Selbstständige sollen entweder in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen oder sich für eine private Altersvorsorge entscheiden, die einem bestimmten Standard entspricht. Künstler und Publizisten, die bereits über die Künstlersozialkasse in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, wären von dieser Pflicht nicht betroffen, da sie bereits durch die KSK abgesichert sind.
3. Warum ist die Altersvorsorge für Selbstständige wichtig?
Viele Selbstständige, vor allem im kreativen Bereich, denken oft nicht frühzeitig an die Altersvorsorge, da sie mit den Herausforderungen des täglichen Geschäftslebens beschäftigt sind. Die Einführung einer Altersvorsorgepflicht soll helfen, diese Vorsorgelücke zu schließen und Selbstständige vor Altersarmut zu schützen.
Während die Altersvorsorge für Angestellte durch Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung oder betriebliche Altersvorsorge organisiert ist, sind Selbstständige in vielen Fällen auf sich allein gestellt. Besonders in kreativen Berufen sind die Einkünfte oft unregelmäßig und schwankend, was eine private Altersvorsorge erschwert. Die KSK bietet hier für freiberufliche Künstler eine Lösung, aber viele andere Selbstständige müssen sich individuell um ihre Altersvorsorge kümmern.
4. Wie können sich Künstler und Freiberufler vorbereiten?
Für Künstler und Freiberufler, die in der KSK versichert sind, gibt es keinen akuten Handlungsbedarf in Bezug auf die Altersvorsorgepflicht, da sie bereits in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Dennoch ist es ratsam, sich mit zusätzlichen Möglichkeiten der Altersvorsorge, wie einer privaten Rentenversicherung oder der Rürup-Rente, auseinanderzusetzen, um für das Alter besser abgesichert zu sein.
Für diejenigen, die nicht über die KSK versichert sind, empfiehlt es sich, die Entwicklungen zur Altersvorsorgepflicht im Auge zu behalten und frühzeitig über geeignete Altersvorsorgemodelle nachzudenken.
Fazit
Die Künstlersozialkasse bleibt ein wichtiger Bestandteil des sozialen Sicherungssystems für freiberufliche Künstler und Publizisten. Mit der geplanten Einführung einer Altersvorsorgepflicht für Selbstständige wird zudem eine wichtige Lücke geschlossen, um Altersarmut bei Solo-Selbstständigen zu verhindern. Es lohnt sich für Selbstständige, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen und sich über die besten Optionen zur Absicherung im Alter zu informieren.